Bericht zum Vortrag von Eckhard Jesse "NPD-Verbot?" 7. Juni

Eckhard Jesse zum „NPD Verbot“ am Tag der Politikwissenschaften Uni Jena am 7. Juni

 

Links, rechts, oben, unten, der große und der kleine Mann, Jesse lieferte auch am Donnerstag, dem 7. Juni am Tag der Politikwissenschaften in Jena wieder allerhand Gegensätze. Genauso gegensätzlich war auch das Publikum, das zum Thema „NPD – Verbot“ gekommen war.

 

Die ersten Reihen waren bestückt mit angepasst gekleideten jungen Herren, darunter CDU Generalsekretär Dr. Mario Voigt, Sprössling des Jenaer Lehrstuhl für Politikwissenschaften, der nicht nur bei Jesse promovierte, sondern ihn auch bei dieser Veranstaltung beklatschte. Ein wenig lieferte das einen Einblick für das wohl ins linksextreme Raster fallende Publikum der letzten Reihen, in welchem Milieu die Extremismustheorie auf Zuspruch trifft.

Die, von Moderator Prof. Dr. Oppelland im Vorfeld angekündigt, hier nicht zur Diskussion steht, sondern es allein um das NPD Verbot gehen solle.

Zunächst folgte ein längeres Intro Jesses, in dem er sich für eine Bekämpfung rechtsextremer Tendenzen aussprach, gleichzeitig jedoch die NPD als bedeutungslos und Rechtsextremismus als gemäßigt bezeichnete. So wie die von ihm etablierte Theorie, standen sich auch seine Argumente in der Veranstaltung konträr gegenüber. Widerstand aus der Mitte gegen Rechtsextremismus ja, Linksextremismus nein.

Eckhard Jesse ist geübt darin vor Publikum zu sprechen und spielt auch gern damit, es störe ihn auch nicht fotografiert zu werden, er sei es ja gewöhnt. Auf kritische Kommentare und Fragen (aus den hinteren Reihen natürlich) konnte er dennoch nicht seine Argumentationslücken verbergen. Angesprochen darauf, wie denn die von ihm bezeichnete demokratische Mitte sich gegen rechts wehren solle, ohne als linksextrem kriminalisiert zu werden, antwortet er auch mal mit der Mondlandung, die auch von vielen verschwörungstheoretisch bezweifelt werde. 

In seiner Analyse, was der NPD nützt, ist er jedoch stabiler. So kritisiert er die Ignoranz gegenüber rechter Gewalt genauso wie die Antisozialpolitik Schröders. Zum Verbot äußerste sich Jesse eher kritisch: möglich wäre es, aber sei es auch nötig? Mit Bezug auf geringe Wahlerfolge zur letzten Bundestagswahl und dem Vertrauen in die "wehrhafte Demokratie" schätzt er die gesellschaftliche Gefahr der NPD als sehr gering ein. In seinen Hinweisen, wie sich die Demokratie gegen rechts währen soll, argumentiert Jesse, wie das U seiner gern zitierten Extremismustheorie – nicht geschlossen und schon gar nicht rund.


 

 

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